Erklärungen:

Um ein möglichst genaues und übersichtliches Verzeichnis aller Rittersteine zu erreichen, wurden die erklärenden Angaben einheitlich in folgender Reihenfolge aufgeführt :

1) Stein NR. die Nummer des Ritter Steines.
2)
Stein Bezeichnung die genaue Inschrift auf dem Stein
3)
Bedeutungsgruppe: a - h

Ihrer Bedeutung nach kann man die Rittersteine etwa in folgende Gruppen aufteilen:

a) Orientierungspunkte
Dies sind Orts- und Namensbezeichnungen von Quellen, Sohlen, Wassersteinen, Woogen, Felsen, Burgen, Bäumen, Tälern und Straßen, sowie Angaben über Grenzen, Herrschaftsgebiete und Wälder, die zur Orientierung des Wanderers im Gelände dienen. Gegebenenfalls auch Hinweise zu diesen bemerkenswerten Orientierungspunkten.
b) Eingegangene Siedlungen
Unser Pfälzerwald war in früheren Jahrhunderten viel befölkerter als heute. In die abgelegenen Wälder hielten Waldarbeiter, Bauern, Bergleuten zur Silber- , Blei- und Eisenge- winnung, Köhler, Harz-brenner, Pottaschsieder, Glasbrenner, Dauben- , Reif- und Löffel-macher, Hirten, Holztriftleute und Müller ihren Einzug. manche Ansiedlungen entstanden auf diese Weise in den früher so einsamen Gegenden. Viele dieser Dörfer und Häuser sind aus mannigfachen Gründen verlassen worden, zerfallen und manchmal ganz vom Erdboden verschwunden. Sie wurden zu Wüstungen. Unwillkürlich löst der Anblick solcher Ruinen mit ihren verwilderten Gärten und Feldern, wo vor noch nicht langer Zeit jahrhundertelang Geschlecht auf Geschlecht gelebt und gearbeitet hat, bei dem einsamen Wanderer ein Gefühl der Wehmut aus. Zur Erinnerung bezeichnet ein Ritterstein den Namen der Wüstung und die Stelle, wo die Ansiedlung einst stand.
c) Kriegsschauplätze und Schanzen,
Begebenheiten und Legenden Von jeher war die Pfalz kriegerischen Verheerungen ausgesetzt. Die Wogen der Völker und Heere, die Stürme der Zeit, sind oftmals zerstörend über sie hinweggebraust. Schanzen, Verhaue und Wälle wurden gebaut und Schlachten geschlagen. Auch manche unkriegerische Begebenheit wird in Form einer Legende im Volk weitererzählt. Ort und Zeit des Ergebnisses oder der Legende wird durch einen Ritterstein bezeichnet.
d) Holzwirtschaft und Holzflößerei
Wälder wachsen und fallen in ewigem Wechsel. In früheren Zeiten wurde noch keine planmäßige Holzwirtschaft betrieben. Der Wald galt, weil er nicht von Menschenhand gepflanzt, sondern von der Natur gespendet war, nicht als Eigentum des einzelnen Menschen, sondern als "gemeinsame Waldmark", die jedem zu freier Benützung zur Verfügung stand. Brenn- und Bauholz, Laub, Gras, Streuwerk und auch Waldfrüchte wurden aus dem Wald geholt. Mit der Zeit bildeten sich aus dem großen Gemeinschaftswald zuerst Wald-genossenschaften, Herrschaftswälder, Klosterwälder und Bannwälder, die dann später zu Stadt- und Gemeindewäldern wurde verkauft oder versteigert. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts kamen viele Holländer in den Pfälzerwald, um besonders stattliche Bäume für den Schiffsbau zu kaufen. So entstanden Namen wie Holländerschlag, Holländerbäume, Holländerholz, Holländerweg, Holländerfahrer usw. In der Neuzeit haben wir den Wald über seine Nutzungs- und Ertragsfunktionen vor allem durch seine Wohlfahrtsfunktion schätzen gelernt. Ein sichtbares Zeichen dafür ist die Anerkennung weiter Waldgebiete als "Naturpark Pfälzerwald". Auch geschützte Gebiete werden von Rittersteinen bezeichnet. Holzflößerei ist die Allgemeinbezeichnung für Triften und Flößen. Unter Triften versteht man den Holztransport von losen Holzstücken durch fließendes Wasser unter Inganghaltung der Fortbewegung vom Ufer aus. Flößen ist der Transport von gebundenen Hölzern auf fließendem Wasser unter Fortbewegung und Steuerung vom Floß aus. Schon 1295 wurde im Pfälzerwald Holz geflößt. Im Laufe der Jahre wurden fast alle Bäche in der Pfalz für Flößerei und Triftbetrieb nutzbar gemacht. Das Bachbett der Floßbäche wurde erweitert und mit Quadermauerwerk ausgebaut. Große Staubecken- Wooge oder Klausen genannt- sowie Holzlagerplätze- Bollerplätze genannt und Holzhöfe wurden angelegt: In der Westpfalz die Lauter und der Glan. Im Neustadter Tal der Hochspeyerbach, der Leinbach, der Speyerbach, der Rehbach, der Erlenbach, der Legelbach, der Helmbach und der Breitenbach. Im Dürkheimer Tal die Isenach und der Stüterbach. In der Südwest-pfalz der Schwarzbach, die Moosalb, die Merzalb, der Münchweilerbach, die Rodalb, die Trualb und die Blies. In der Südpfalz die Queich, derKaltebach, der Modenbach, der Wellbach und der Eußerstaler-bach. Weiterhin dort auch noch die Lauter, der Salzbach, der Scheitbach, der Wartenbach, der Pfortzbach, der Reisbach und der Sauerbach. Wenn es Frühling wurde und die Quellschüttung am stärksten war, ver-tauschten die Holzmacher ihre Axt mit den langen Flößerstangen. Der Winterholzeinschlag war beendet, die Hölzer waren unter Mühen und Gefahren an den sogenannten Holzriesen (Rutschen) ins Tal hinabgerieselt und an den Holzplätzen gestapelt worden. Beim Holzrieseln wurde auf zwei in spitzem Winkel zusammengebundenen Stämmen Holz aufgebollert (aufgeschichtet ) und das Ganze die steilen Waldschneisen (Riese, Rutsche) hinabsausen lassen. Auch durch das von August Becker lebhaft beschriebene gefahrvolle Holzschlitteln wurde das Holz in das Tal hinabbefördert. Das Triftholz blieb vom Herbst bis zum Frühjahr auf dem Bollerplatz sitzen, wo sich inzwischen die am Oberlauf der Bache angelegten Klausen oder Wooge, in denen man das Wasser staute, gefüllt hatten. as Triftgeschäft konnte beginnen. Das vor Öffnung der Klause in gewaltigen Stößen am Ufer aufgestapelte Holz wurde in das schnell dahinfließende Wasser gestoßen, damit es mit Holtergepolter durch das Bachbett getragen wurde. Spätestens am Georgitag (22. April) mußte die Trift beendet sein. Seit 1906 hat der Triftbetrieb, durch Eisenbahn, Straßen und Holzabfuhrwege überflüssig geworden, sein Ende gefunden. Die befestigten Klausen, Wooge und Bachläufe aber sind noch erhalten geblieben und erinnern an ein wegen den veränderten Wirtschaftsverhältnissen untergegangenes Gewerbe.
e) Forst und Jagdbetrieb
Zu allen Zeiten war man bedacht, den Waldbestand des Pfälzerwaldes zu erhalten. Sei es im alten fränkischen Reich, unter der Herrschaft der Kurfürsten, der Pfalz- Zweibrücken, oder unter den sonstigen pfälzischen Herrschaften. Auch in der Besatzungszeit durch die Franzosen und später in der Bayerischen Zeit. Hierin hat sich bis heute nichts geändert. Überall im Pfälzerwald waren Forstbeamte stationiert, wobei jeder ein ihm zugeteiltes Revier zu betreuen hatte. Es wurden Forsthäuser gebaut die teilweise heute noch stehen oder deren Ruinen wir kennen. Sie waren gleichzeitig Wohnsitz der Forstbeamten, die in der tiefen Einsamkeit der Wälder ihren Dienst versahen. Im Pfälzerwald wurde auch zu allen Zeiten zur ausgiebigeren Ernährung und zur Freude die Jagd ausübt. Wegen ihres besonderen Reizes sind die Waldjagden in Jägerkreisen immer bevorzugt worden, denn wem dieses Glück vergönnt ist, der kann dort den größten Teil des Jahres Jagdfreuden erleben. Die pfälzischen Fürsten und Herren ließen an geeigneten Stellen im Wald eigens für die Jäger Jagdhäuser erbauen. Manche Namen von Waldabteilungen, Hütten, Quellen oder Bäumen im Pfälzerwald erinnern an den Forst- und Jagdbetrieb.
f ) Viehwirtschaft und Wolfsplage
Die Viehwirtschaft im Pfälzerwald hat schon von jeher eine große Bedeutung gehabt. Pferde, Kühe, Schafe, Ziegen und Schweine zogen durch die Wälder und Heide. Der Waldreichtum der Pfalz, früher weit größer als heute, vorwiegend aus Eichen und Buchen bestehend, bot den Tierherden gute Nahrung und im Herbst bis in den Winter hinein bestes Mastfutter. Das sogenannte Eichel- und Bucheleckerich war sehr nahrhaft. An die Wald-viehwirtschaft erinnern die Namen Stüterhof, Stüterkopf, Roßberg, Kühunger, Stall, Schäferei, Saupferch usw. Auch die Zeiten sind längst vorbei, wo in den pfälzischen Waldungen der grimmige Wolf, obwohl er eigentlich mehr ein Steppentier ist, ein ständiger Gast war. Ab und zu unternahmen in schneereichen harten Wintern die gefürchteten Räuber ihre Streifzüge von den Ardennen nach Lothringen in die Vogesen und von da in unsere Forsten. Die Wölfe wurden in früheren Zeiten gewöhnlich in Gruben gefangen, später geschossen. Nachden am 28. Dezember 1906 letztmals ein Wolf in der Pfalz gesehen wurde, gelten die Wölfe als ausgerottet. Heute erinnern nur noch die Namen Wolfsdelle, Wolfsloch, Wolfsgrube, Wolfskaut, Wolfsfalle usw. an das einstige Vorkommen dieser gefürchteten Raubtiere.
g) Industrien im Pfälzerwald
Der Waldreichtum und ein ausreichendes Wasservorkommenim Pfälzerwald ermöglichten es einer kleinen Waldindustrie, sich besonders in den Tälern anzusiedeln. Zu gleicher Zeit wurde auch mancher Gewerbebetrieb gegründet. So entstanden Mahlmühlen, Sägemühlen und Papierfabricken. Auch die Bodenschätze wurden ausgebeutet. An manchen Stellen in der Pfalz fand man Silber, Blei, Kupfer und Eisen. In der Nähe von Erzvorkommen entstanden Schlemmwerke, Pochwerke, Erzhütten, Schmelzen, Hammerwerke, Schmieden, Wappenschmieden und sonstige eisenverarbeitende Industriebetriebe. Die Erzgruben und ihre einstige Bedeutung sind heute längst in Vergessenheit geraten. Die Zeit hat die Wunden, die die beutegierigen Menschen in die Berge geschlagen haben, meist wieder zugedeckt. Nur noch verfallene Stolleneingänge, bemooste Schutthalden und einzelne Erzbrok-ken zeugen von der Blütezeit des Bergbaues. Auch die Arbeit der Pottaschsieder, Harzbrenner, Waldköhler und Glasbrenner hinterließ in Ortsbenennungen eine ganze Anzahl von Spuren im Pfälzerwald.
h) Ehrungen von Persönlichkeiten Zu dieser Gruppe zählen alle Rittersteine, die zu Ehren und zum Gedächtnis von bekannten Persönlichkeiten, (oder Veranstaltungen) die sich um die Pfalz oder den Pfälzerwald verdient gemacht haben, gesetzt worden sind.

4) Lage und Umgebung

5) Markierung Pfälzer Wald Verein

6) Nr. Topographische Karte Landesvermessungsamt Rheinland - Pfalz M 1:25.000

7) Name der Topographischen Karte mit Wanderwegen

Landesvermessungsamt Rheinland- Pfalz M 1:25.000

8) Gauß Krügersches Gitternetz: Rechtswert bezogen auf Abszissenwert 9°

9) Gauß Krügersches Gitternetz: Hochwert bezogen auf Abszissenwert 9°
Um die richtigen Koordinaten ( lageangebenden Zahlen im Gauß- Krügersystem) zu erhalten benötigt man die Topographische Karte. 1 : 25 000 ( Meßtischblatt ) unter Verwendung eines Planzeigers. Zum Ablesen der Werte sucht man erst das große Planquadrat, in dem sich der gesuchte Standort des Rittersteines befindet. Dann wird die waagrechte Teilung des Planzeigers mit ihrer Oberkante so an die waagrechte Gitterlinie des Gitterlinienquadrats unterhalb des zu bezeichnenden Punktes angelegt, daß die senkrechte Teilung den zu bezeichnenden Punkt berührt. Dann wird an der waagrechten Teilung bei der nächsten linken senkrechten Gitterlinie der "Rechtswert" und in der senkrechten Teilung der "Hochwert" abgelesen. Die lageangebenden Zahlen (Koordinaten) werden durch 7 Zahlen bestimmt. An die am Kartenrand angegebene Nummer der Gitterlinie z.B. 3433 werden 3 Nullen angehängt, dann die am Planzeiger abzulesende Meterzahl hinzugezählt. Die Punktangabe erfolgt in Metern. Im Planzeiger ist eine senkrechte und eine waagrechte Teilung eingraviert.
4 cm auf der Karte wie auch 4 cm der Teilung auf dem Planzeiger entsprechen 1 000 Meter im Gelände. der Abstand zwischen den kurzen Strichen beträgt 0,8 mm = 20 Meter im Gelände. Jeder 5. Strich ist länger und bedeutet jeweils 100 Meter in der Natur. Im übrigen können die Gauß- Krüger Koordinaten natürlich auch direkt in Zahlenwerte maßstabsgerecht errechnet werden.

10) Sektor:
Feldbezeichnung im Gitter mit Buchstabe: B - G in waagrechter Richtung.
Feldbezeichnung im Gitter mit Zahl: 2 - 6 in senkrechter Richtung.
Jedes Feld ist in vier gleiche Teile aufgeteilt.
Zur genauen Bezeichnung des Viertelbereiches wird jedem Buchstaben entsprechend seiner Lage "
w " (Westen)- oder. " o " (Osten) beigefügt.
Entsprechend jeder Zahl zur Übersicht: "
n " (Norden) oder " s " (Süden) beigefügt.
Ordnungssystem nach P. Bayer


11) Lage hoch: H 1 - ××

Anzahl der Rittersteine im ausgewählten Sektor, sortiert nach aufsteigenden Gauß Krüger - Hochwerten.